Geschichte & Wissenswertes
Pionierzeit - Ohne Kurhaus keine Kurstadt
Die Stadt Meran erfreute sich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts prominenter Gäste. Der alljährliche Aufenthalt in der klimaverwöhnten Alpenstadt am „Südbalkon“ der Donaumonarchie wurde in Kreisen des Europäischen Hochadels und aufsteigenden Bürgertums zum gesellschaftlichen Muss. Das verschlafene Landstädtchen entwickelte sich zur Kurstadt.
Anfänglich fehlte es noch an adäquaten Aufenthaltsorten und unterhaltsamer Zerstreuung für die noblen Kurgäste.
Erst nach mehreren Initiativen ehrgeiziger Meraner Bürger und einer aufwändigen Planungs- und Bauphase kam es am 14. November 1874 endlich zur Eröffnung des ersten Meraner Kurhauses. Im neoklassizistischen Stil nach Plänen von Josef Czerny erbaut, beherbergte es immerhin ein Lesezimmer mit Zeitschriften aus aller Welt, einen Rauchersalon, einen Damensalon, einen Spiegelsaal mit provisorischer Bühne für Konzerte, Glücksspiel und Unterhaltungen sowie kohlensäurehaltige Bäder für die Kur. Doch um die Jahrhundertwende platzte dieses Kurhaus, der heutige Westflügel, aus allen Nähten.